Burnout – Die „Krankheit“ der Tüchtigen?

Marsha Hamilton • 31. März 2025

Burnout, oft als die „Krankheit“ der Tüchtigen bezeichnet, ist ein wachsendes Problem in der modernen Arbeitswelt. Gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) gehört Burnout zu den psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz, die durch gesundheitsschädliche Aspekte wie hohes Arbeitstempo, Termindruck und Arbeitsunterbrechungen ausgelöst werden können. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Arbeitnehmenden, die sich häufig oder sehr häufig gestresst fühlen, um 30% gestiegen.

Was ist Burnout?

Der Begriff Burnout, der aus dem Englischen stammt und „Ausgebranntsein“ bedeutet, beschreibt einen Zustand völliger körperlicher, emotionaler und psychischer Erschöpfung. Betroffene haben sich oft mit voller Energie für etwas eingesetzt, bis ihre Kräfte, Energien und Ressourcen chronisch überbeansprucht wurden. Der Psychologe Herbert Freudenberger prägte den Begriff in den 1970er Jahren im Zusammenhang mit freiwilligen Helfern in sozialen Einrichtungen. Er stellte fest, dass übermässiger altruistischer Einsatz und unrealistische Erwartungen an die eigene Wirksamkeit ursächlich für die Entwicklung dieses Zustands seien.


Die Sozialpsychologin Christina Maslach untersuchte die arbeitspsychologischen Aspekte von Burnout und stellte fest, dass es sich um ein allgemeines Phänomen handelt, das aufgrund mangelnder Übereinstimmung zwischen den Eigenschaften, Einstellungen und Fähigkeiten von Mitarbeitenden und ihrer Arbeitssituation entsteht. Heute werden drei Dimensionen von Burnout-Beschwerden unterschieden: tiefgreifende Erschöpfung, Depersonalisation und eine signifikante Leistungsreduzierung.


Ursachen von Burnout

Die Ursachen von Burnout sind vielfältig und umfassen sowohl äussere als auch persönliche Faktoren. Hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck und unzureichender Einfluss auf die Arbeitsorganisation sind häufig genannte äussere Faktoren. Entscheidend ist jedoch, wie gut eine Person mit diesen Anforderungen umgehen kann. Psychologische Faktoren wie Perfektionsstreben, Distanzierungsfähigkeit, Selbstvertrauen und sogar biologische Prädispositionen spielen eine Rolle.


Empirisch gesichert ist die Verbindung zwischen Arbeitsbelastungsfaktoren, mangelnden Ressourcen zur Stressbewältigung und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Stressreaktionen und Gesundheitsprobleme. Während Stress nicht zwingend zu einem Burnout führen muss, basiert Burnout immer auf Stress.


Fazit

Burnout ist ein ernstzunehmendes Phänomen, das die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmenden erheblich beeinträchtigen kann. Es ist wichtig, sowohl die äusseren Arbeitsbedingungen als auch die individuellen Bewältigungsstrategien zu berücksichtigen, um Burnout vorzubeugen. Unternehmen und Mitarbeitende sollten gemeinsam daran arbeiten, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Stress effektiv gemanagt und die psychische Gesundheit gefördert wird.

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