Der Einfluss der Familie auf das Familien-Unternehmen
In der Welt der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gibt es eine besondere Kategorie, die oft übersehen wird: die Familienunternehmen. In der Schweiz sind rund 480.000 von 545.000 Unternehmen in Familienbesitz. Doch was macht diese Unternehmen so besonders und wie beeinflusst die Familie das Unternehmen?
Familienunternehmen: Mehr als nur eine Grössenklassifizierung
Familienunternehmen sind tief in ihrer Region verwurzelt, was oft zu einem starken lokalen Engagement führt. Diese enge Verbindung zur Region kann positive Rückkoppelungen für das Unternehmen haben. Ein entscheidender Unterschied zu Großunternehmen ist, dass Familien mit ihrem Privatvermögen für die Verbindlichkeiten des Unternehmens haften. Dies führt zu einer engen Verknüpfung von privaten und betrieblichen Interessen, wobei familiäre Bedürfnisse oft strukturelle Unternehmens- oder Personalentscheidungen beeinflussen.
Langfristige Ausrichtung und stabile Entwicklung
Familienunternehmen zeichnen sich durch eine langfristige Ausrichtung aus, die zu einer konstanten Entwicklung führt. Im Gegensatz zur kurzfristigen Profitmaximierung steht bei ihnen stabiles Wachstum im Vordergrund. Trotz personell und finanziell enger Ressourcen liegt der Fokus auf der Bewahrung der finanziellen Unabhängigkeit. Entscheidungen folgen oft einer emotionalen und nicht der typischen rationalen, objektiven Logik.
Werte und Unternehmenskultur
Ein weiteres Merkmal von Familienunternehmen ist, dass Werte, Philosophien und Überzeugungen des/der Unternehmer/in das Unternehmen oft über Generationen hinweg prägen. Diese Werte sind die treibende Kraft hinter der Bildung von Zielen und bilden die Grundlage für das wirtschaftliche Handeln. Die Unternehmenskultur, die über Jahre hinweg wächst, bildet die Identität des Unternehmens und hat einen stabilisierenden Einfluss auf Prozesse und Kooperationen innerhalb des Unternehmens.
Einklang von Familie und Unternehmen
Um erfolgreich zu sein, müssen die Werte zwischen Familie, Unternehmen und Eigentümer/in in Einklang gebracht werden. Gelingt dies, können auch kurzfristig unterschiedliche Interessenslagen harmonisiert und auf ein gemeinsames Ziel fokussiert werden. Neben finanziellen Zielen spielen auch nicht-finanzielle Ziele wie Selbstverwirklichung eine wesentliche Rolle. Diese sind eng mit der Erreichung finanzieller Ziele verbunden, da Unternehmen, die keinen Gewinn erwirtschaften, nicht überleben können.
Fazit
Familienunternehmen sind ein wesentlicher Bestandteil der Schweizer Wirtschaft. Ihre besondere Struktur und die enge Verknüpfung von privaten und betrieblichen Interessen bieten sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Die langfristige Ausrichtung, die starke Verwurzelung in der Region und die prägende Unternehmenskultur machen sie zu einzigartigen Akteuren in der Wirtschaft. Ihre Fähigkeit, Werte und Ziele in Einklang zu bringen, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, der ihnen hilft, auch in schwierigen Zeiten stabil zu bleiben und erfolgreich zu wachsen.



