Familien-KMU: Das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft

Marsha Hamilton • 17. März 2025

Die Schweizer Unternehmenslandschaft wird von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dominiert. Mit rund 581‘954 Unternehmen stellen sie etwa 99.7% aller Firmen und bieten rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze in der Schweiz. Diese KMU bilden die Basis für unseren Wohlstand, und etwa 88% von ihnen werden als Familienunternehmen geführt.

Was sind Familien-KMU?

Für den Begriff KMU gibt es keine offizielle Definition in der Schweiz. Klassifiziert werden KMU lediglich anhand der Anzahl Beschäftigten, unabhängig von ihrer Rechtsform. Alle Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden gelten als KMU. Eine offizielle Definition für Familien-KMU fehlt ebenfalls, doch bestimmte Eigenschaften zeichnen sie aus: hohe Flexibilität aufgrund flacher Hierarchien, kurze Kommunikationswege, schnelle und unbürokratische Entscheidungen, geringere Arbeitsteilung und ein hoher Anteil an informaler Kommunikation. Allerdings mangelt es oft an finanziellen und personellen Ressourcen sowie einer systematischen strategischen Planung.



Merkmal Familie, Eigentum und Management

Familien-KMU integrieren drei Systeme: Familie, Eigentum und Management. Die Nähe zwischen Familie und Unternehmen führt zu einer grossen emotionalen Bindung und einem besonderen Verantwortungsbewusstsein. Geschäftliche Themen enden nicht an der Bürotür, sondern werden im Familienkreis diskutiert. Diese Dominanz kann zu einer Kommunikationsverknappung innerhalb der Familie führen, besonders bei Problemen im Unternehmen.


Merkmal UnternehmerIn

Das zentrale Merkmal einer Familien-KMU ist der/die UnternehmerIn, der als Geschäftsführer und Eigentümer das Unternehmen massgeblich prägt und operativ im Tagesgeschäft mitwirkt.


UnternehmerInnen kümmern sich oft um eine Vielzahl von Aufgaben, sind Experten auf ihrem Gebiet und zeigen eine profunde Marktübersicht. Die intensive Einbindung, geringe Arbeitsteilung und mangelnde Bereitschaft zur Delegation führen zu einer hohen Arbeitslast und zeitlichen Überlastung. UnternehmerInnen neigen dazu, isoliert und mit wenig Unterstützung ihrer Mitarbeitenden zu agieren, arbeiten länger und haben Schwierigkeiten, Arbeits- und Familienzeit zu trennen.


Führung in Familien-KMU

In KMU herrscht tendenziell ein patriarchalischer Führungsstil, bei dem Entscheidungen autonom getroffen werden. Dieses Organisationsmodell bringt Vorteile wie Flexibilität und Kooperationsbereitschaft über Funktionsgrenzen hinweg.


Die wenigen Führungspositionen bewirken, dass sich alle Mitarbeitenden nahe am Geschäft bewegen und die Kommunikation und Kooperation an Personen und nicht Funktionen orientiert. Dies führt zu mehr Engagement und Treue der Mitarbeitenden.


Herausforderungen und Agilität

Familien-KMU stehen durch die gesteigerte Umweltdynamik vor neuen Herausforderungen. Rasche Marktveränderungen, technologische Revolutionen und globaler Wettbewerb überholen bewährte Praktiken und Routinen. Familien-KMU sind gefordert, auf diese Unsicherheiten und den permanenten Wandel rasch und flexibel zu reagieren. Dabei fällt immer wieder der Begriff der Agilität bzw. agiler Arbeitsmethoden, die zunehmend an Bedeutung gewinnen.

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